In Memory

Christiane Müller

 

 

 

 

                                                                          Der Krankheitsverlauf meiner Frau                                                                                                             

 

               Christiane Müller geb. am 26.02.1960 in Hamburg,                                     
               Ehemann Jonny Müller geb. am 26.09.1962                                   
               Kinder Jonny jun. geb. am 13.02.1992 und Jenny geb. am 20.09.1994. 

               Vor der Diagnose Hirntumor klagte meine Frau ca. vom April 2000 an              
               über undefinierbare Kopfschmerzen - wir nahmen an, es wäre Migräne,
               welch ein Trugschluß.

 

 

               Diagnosestellung am 17.November 2000 - Hirntumor - re. temporal 5 x 5 cm
               es ist als würde man uns den Boden unter den Füßen wegziehen - Hilflosigkeit,
               und was sagen wir den Kindern - wir haben uns für Ehrlichkeit entschieden.  

 

 

                6 stündige OP am 23. November 2000 in der Uniklinik-Eppendorf in Hamburg           
                Histologischer Befund - Astrozytom WHO Grad III - mit                             
                Oligodendrogliomen  Anteilen - Resttumor von ca.1 cm.

                Bioptischer Befund: 
                OP-Datum: 23.11.2000
                Klinische Diagnose: Low grade Gliom rechts tempo-parietal
                Untersuchungsmaterial:  "Gliom"
                Hauptpräparat
                Makroskopischer Befund: Acht von erbs- bis max. 4 x 2 cm große Proben mit
                Einblutungen, mit einem Gesamtvolumen von Pflaumengröße. Markig-wei�-graue,
                z.T. schwammige Schnittfläche von gummiderber Konsistenz.
                2 Paraffinblöcke, mäßig Restmaterial.
                Histologischer Befund:               
                Block, HE von Gieson, Pas: überwiegend oligodendrogliomatös differenziertes
                Gliom von mittlerer Zelldichte, diffus die Hirnrinde infiltrierend mit subpialen Zell-
                verdichtungen. Kleine bis mittelgroße Tumorzellen, häufig optisch leere Räume
                um die Zellkerne herum (Honigwabenstruktur). Rund-ovale, z.T. basophile Kerne
                bei mäßiggrader Kerngrößenvariation und Kernphleomorphie. Disseminiert immer
                wieder mehrkernige Tumorriesenzellen. Einige Mitosen (max 2/Gesichtsfeld).
                Keine Nekrosen. Geringgradige feine netzartige Vascularisation, kein Anhalt für 
                Endothelproliferate. Ausgeprägte Mineralisatablagerungen.
                             

                Meine Frau glaubte, es wäre alles überstanden - doch es folgte die                           
                Bestrahlung Februar 2001 bis Anfang April 2001 über 6 Wochen.
                Nebenwirkung:Müdigkeit und später Haarausfall.

              
                August 2001 nach MRT kein aktives Tumorgewebe mehr sichtbar.
                Jubel - und wir werden es dem Tumor schon zeigen - auch die Haare sind
                wieder gewachsen - Meine Frau geht ganz stolz im Februar 2002, das erste
                Mal seit der Bestrahlung, wieder zum Friseur.          

 

 

                2002 keine Anzeichen auf Veränderungen.                                       

 

 

                Am 12. Februar 2003 nach MRT  Rezidiv - Größe 1 cm.                                              

 

 

                Beginn mit der Zytostatika-Therapie Fotemustin i.v. im April 2003          
                die aufgrund starker Nebenwirkungen sowie ohne Wirkung auf  den 
                Tumor abgebrochen wurde.  

                Anfang  Mai 2003 - Beginn mit Temodal - gute Verträglichkeit                   
                Einnahme bis  zum 30. Januar 2004                                                           .

 

 

                MRT vom 30. Januar- Verkleinerung des Rezidiv vom 12. Februar 2003                            
                - und neues Wachstum am ehemaligen Prim�rtumor - Größe 1 cm

 

 

                Ein neues MRT  soll in 3 Monaten gemacht werden laut
                Festsetzung der Uniklinik in Hamburg .  

                Von Februar bis April 2004  immer wieder starke
                Blutbildschwankungen,verminderte Leukozytenanzahl.

 

 

                Reha-Antrag zur Stabilisierung und Stärkung des Immunsystems
                und der  Psyche.

                Reha in Wismar- 
                3 Wochen   - Beginn am 13. April 2004, am 30.04.2004 erstmalig
                in den Abendstunden, auftreten eines epileptischen Anfalls mit
                ca. 1/2 stündigem Sprachverlust, während  des Anfalls war meine
                Frau bei vollem Bewu�tsein - mit einem Gefühl von Todesangst
                begleitet.

 

 


                Zytostatika-Therapie wurde während der Reha weitergeführt.
                Kurze neurologische Untersuchung ohne Bildgebendes Verfahren
                wie MRT - aufgrund des epileptischen Anfalls - Dosiserhöhung
                des Antiepileptikums von 1 - 0 - 0 
                auf 1 - 1 - 1 . Die Zytostatika-Therapie war während der letzten 
                Woche  der Reha abgeschlossen. Reha-Verlängerung von 1 Woche -
                Entlassung am 11.Mai 2004

 

 

 

                MRT vom 21.05.2004 - das Rezidiv des Primär-Tumors weist nun
                eine Größe von  ca. 8 cm  x  6,5 cm  x  4 cm auf - schockierend.

 

 

                Tumor-Sprechstunde in der Uniklinik Eppendorf - der Tumor wird als
                inoperabel erklärt - Kosten-Nutzen-Verhältnis als zu gering eingestuft.

 

 



                Am 04.06.2004 - Homepage erstellt.
                Wir erhoffen uns durch die Erstellung dieser Homepage - Behandlungsoptionen-
                und schreiben sämtliche ärzte und Professoren - auf dem Gebiet der Neurochirugie -
                im Großraum Deutschlands an - wir geben nicht auf und kämpfen weiter.
                An dieser Stelle möchte ich auch die Schwester meiner Frau erwähnen, die uns eine 
                grooe Hilfe ist - wir kämpfen gemeinsam - und das tut gut.




 

                Zustand heute:
                 verstärkte Wortfindungsstorungen, alle Handlungen verlangsamt,
                 größere Unsicherheiten im Alltag, verstärkter  Bedarf an Ruhe -
                 und Schlafpausen.

 



                 Derzeit finden, außer der Medikamenteneinnahme
                 keinerlei Behandlungen statt.
                 Carbabeta retard 300  �  � 
                 Dexamethason 4 mg     2   2   1
                 Jodid 200                    1   0   0


 

 

                 29.06.2004 -Wir geben nicht auf - und fahren nach Kiel - in der 
                 Hoffnung an der Antisense-Studie teilnehmen zu können - 
                 Leider auch hier keine Chance - wenigstens rät man uns die
                 Chemotherapie fortzuführen - da ja sämtliche Behandlungen
                 abgebrochen wurden - von Seiten der Ärzte in Hamburg.

 

 

                 27.07.2004 - OP-Möglichkeit besteht
                 Fahrt nach Berlin zu Hr. Prof. Dr. Vogel - doch leider hatte sich
                 inzwischen der Allgemeinzustand meiner Frau so drastisch
                 verschlechtert, so daß er eine OP nicht mehr befürworten kann!
                 Er verschreibt meiner Frau Laif 600 - und nun beruhen unsere
                 Hoffnungen auf dieses neue Medikament - denn es erzielte schon
                 überraschende positive Ergebnisse - vielleicht ja auch bei meiner Frau.
                      

 

 

                 Neu:
                    Chemotherapie Tamoxifen in Kombination mit Carbimazol - seit dem 06.07.2004
                    Hochdosis - Tamoxifen in Kombination mit Carbimazol     - seit dem 27.07.2004
                    Dexamethason 4mg      2   2   1
                    Carbabeta retard 300  
                    Laif 600 - seit dem 27.07.04

 

 

                 Bedarfs-Medikation
                    Riopan-gel für den Magen
                    Novaminsulfon 20 - 40 Tropfen
                    Optalidon-Tropfen bei Kopfschmerz

 

 

                 Zustand heute:
                    Stark verlangsamte Motorik - zunehmend starke Behinderung
                    beim gehen-aufgrund der Lähmungserscheinungen des linken Beines -
                    ständiges Taubheitsgef�hl in der rechten Hand bis in den Arm ausstrahlend - 
                    gelegentlich Kopfschmerzen - und Magenschmerzen - sowie Verstopfung-
                    2 cerebrale Krampfanfälle - sehr starke Wortfindungsstörungen -
                    Wassereinlagerungen besonders im Gesicht - Bauch und Beine - 
                    sind Nebenwirkungen des Cortisons - Dexamethason - alles geht nur sehr
                    langsam und mühevoll - auch das An- und Auskleiden. Meine Frau verläßt
                    nun gar nicht mehr die Wohnung - die Gefahr zu stürzen ist zu groß.
                    Ich fühle mich hilflos und habe Angst um meine Frau - und versuche ihr
                    dennoch immer wieder Mut zu machen - es ist alles so ungewiss.

 

 

                 Meine Frau ist nun zu 100 % berentet und eine Begutachtung zur
                 Pflegestufe ist beantragt.

 

 

                 Die letzte Hoffnung war Berlin, am Tage darauf am 28.07.verschlechterte           
                 sich der Allgemeinzustand meiner Frau noch einmal mehr.
                 Am Wochenende setzten Kopfschmerzen ein - die wir einigermaßen
                 in den Griff bekamen - ein Anruf in der Notfallpraxis der Onkologie
                 brachte insofern nichts, da am Tage meines Anrufs kein Rückruf erfolgte,
                 erst am nächsten Tag - am Sonntagmorgen.
 
                 Am Montagmorgen 02.08.04 gegen 7.00 Uhr hatte meine Frau wieder 
                 sehr starke Kopfschmerzen und mußte sich übergeben - da sie wenig
                 später nicht mehr ansprechbar war - mußte sie Notfallmäßig ins
                 Krankenhaus Eppendorf gebracht werden - man eröffnete uns,
                 daß sie sterben würde.

 

                 Am 03. August 2004 um 14.30 Uhr verstarb meine Frau und Mutter meiner 
                 Kinder - für uns ist es unfaßbar - heute vor einer Woche waren wir in Berlin
                 und jetzt ist meine Frau tot.
                 Nach 44 Monaten und 16 Tagen hat sie den Kampf gegen den Tumor verloren
.

 

 

              
              

 

                                   

 



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